Unternehmensverkauf für Unternehmer:INNEN - eine andere Entscheidung.
Unternehmerinnen bauen ihre Firmen mit Bedacht auf.
Oft ist es nicht nur eine wirtschaftliche Entscheidung, sondern auch eine persönliche.
Doch wenn der Moment kommt, sich mit dem Verkauf auseinanderzusetzen, stellt sich eine Frage besonders drängend: Wer führt mein Unternehmen weiter?
Männer und Frauen verfolgen im Unternehmertum oft unterschiedliche Strategien.
Während viele männliche Unternehmer ihren Verkauf lange im Voraus planen, aus einer klaren Wachstums- und Exit-Strategie heraus, sieht es bei Frauen häufig anders aus. Sie verkaufen nicht einfach nur – sie wollen übergeben. Sie suchen nicht nur einen Käufer, sondern jemanden, der versteht, was sie aufgebaut haben, der ihre Werte weiterträgt und der mit der gleichen Verantwortung in die Zukunft geht. Diese Herangehensweise führt dazu, dass Unternehmerinnen oft länger mit der Entscheidung hadern. Ist mein Unternehmen wirklich verkaufsbereit? Habe ich alles vorbereitet? Ist es der richtige Zeitpunkt? Während Männer oft verkaufen, wenn der Markt es diktiert, zögern Frauen, bis sie das Gefühl haben, dass ihr Unternehmen stark genug ist, um ohne sie zu bestehen.
Diese emotionale Bindung zeigt sich auch in einem weiteren Punkt: die Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden. Viele Unternehmerinnen empfinden eine besondere Verbundenheit mit ihrem Team. Sie haben nicht nur eine Firma aufgebaut, sondern ein Arbeitsumfeld geschaffen, in dem Menschen gewachsen sind, Karrieren entstanden sind, Beziehungen gewachsen sind. Was passiert mit ihnen nach dem Verkauf? Wird der Käufer ihre Arbeitsplätze sichern? Wird die Kultur des Unternehmens bestehen bleiben?
Doch während die Fragen nach Werten, Stabilität und Verantwortung zentral sind, gibt es einen Punkt, den viele Unternehmerinnen unterschätzen: Den richtigen Zeitpunkt. Denn während die eigene emotionale Bereitschaft ein entscheidender Faktor ist, sind es oft Marktbedingungen, Käuferinteressen und finanzielle Rahmenbedingungen, die den Verkaufszeitpunkt bestimmen.
Wer wartet, bis der perfekte Moment aus persönlicher Sicht gekommen ist, kann den wirtschaftlich besten Zeitpunkt verpassen.
Wie also die Balance finden? Wie den Moment erkennen, in dem sich das Unternehmen gut verkaufen lässt – aber auch so, dass sich die Gründerin damit wohlfühlt?
Diese Entscheidung braucht Klarheit. Welche Rolle will ich nach dem Verkauf noch spielen? Gibt es eine Übergangsphase, in der ich das Unternehmen noch begleite oder soll es ein klarer Schnitt sein? Welche Art von Käufer passt wirklich? Ist es ein Investor, der an den Zahlen interessiert ist oder ein Unternehmer, der den Geist des Unternehmens bewahren will?
Unternehmerinnen neigen dazu, ihre eigenen Erfolge zu hinterfragen. Habe ich genug aufgebaut, dass es wirklich attraktiv für den Verkauf ist? Dabei zeigt die Realität: Viele Unternehmen, die von Frauen geführt werden, sind exzellent organisiert, haben starke Teams und sind nachhaltig erfolgreich – sie sind gefragter, als ihre Gründerinnen oft selbst glauben.
Der Unternehmensverkauf ist kein Abschied, sondern eine Entscheidung. Eine bewusste Wahl für die Zukunft des Unternehmens, der Mitarbeitenden und auch der eigenen nächsten Schritte. Wer sich frühzeitig mit der eigenen Nachfolge befasst, gibt nicht auf – sondern gestaltet aktiv.
Die Frage ist also nicht nur: Wann verkaufe ich? Sondern auch: Wie sorge ich dafür, dass mein Unternehmen in die richtigen Hände kommt?
Sind Sie an diesem Punkt? Denken Sie darüber nach, was der nächste Schritt sein könnte?
Lassen Sie uns sprechen – denn ein guter Exit ist genauso wichtig wie ein guter Start.
