M&A-Berater: Zwischen Kaufpreis und Lebenswerk.


In einem M&A-Prozess sitzen sich zwei Seiten gegenüber, die auf den ersten Blick dasselbe Ziel verfolgen:
Den erfolgreichen Abschluss eines Deals.

Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Verkäufer und Käufer sprechen selten dieselbe Sprache. Das liegt nicht an mangelnder Professionalität der Seiten, sondern an grundsätzlich unterschiedlichen Perspektiven.

Für Verkäufer ist das Unternehmen häufig mehr als eine betriebswirtschaftliche Einheit.
Es ist das Ergebnis unternehmerischer Lebensleistung, familiärer Prägung, risikobehafteter Entscheidungen und nicht selten auch emotionaler Bindung.

Käufer hingegen sind oft motiviert von Zahlen, Risiken, Synergien, Bewertungsmodellen und dem Anspruch, Entscheidungen rational und fundiert zu treffen.
Für sie ist das Ziel eine saubere Transaktion, wirtschaftlich tragfähig und strategisch sinnvoll.

Zwei Welten treffen also aufeinander. Und oft verfehlen sie sich. Was auf der einen Seite als unternehmerischer Wert erlebt wird, erscheint der anderen Seite als Annahme, die erst noch belegt werden muss.
Wo die Verkäuferseite von Potenzial spricht, fragt die Käuferseite nach Risiko. Und wo ein "fairer Preis" gefordert wird, wird er auf der anderen Seite als Verhandlungsbasis interpretiert.

Natürlich sind Unternehmensbewertungen möglich. Aber nie rein objektiv. Es gibt erprobte Methoden, Marktbenchmarks und diverse Bewertungsmodelle. Aber ein Preis ist nie nur das Ergebnis einer (Excel-)Rechnung. Er ist auch ein Ausdruck von Vertrauen, Einschätzung zukünftiger Entwicklungen und der Fähigkeit, beide Geschäftsseiten zusammenzubringen.

Und genau hier liegt meiner Ansicht nach eine der größten Herausforderungen, aber auch Chancen in M&A-Prozessen: Unternehmen und Menschen zu verbinden.
Eine entscheidende Rolle kommt hier dem M&A-Berater zu. Er agiert nicht nur als Projektmanager oder Due-Diligence-Koordinator.
Er ist ein Übersetzer. Einer, der in beide Richtungen vermitteln kann. Er übersetzt Emotionen in Argumente, Ambitionen in Zahlen und Perspektiven in gemeinsame Narrative.
Er erkennt, wo Kommunikation stockt und hilft, Brücken zu bauen, wo sonst Mauern entstehen würden.

Und damit macht er eines möglich: Das beide Seiten sich nicht nur auf einen Preis einigen, sondern auch auf ein gemeinsames Verständnis davon, was dieser Preis eigentlich ausdrückt.
Er macht sichtbar, dass ein Unternehmenswert nicht nur im EBITDA liegt, sondern auch in Kundenbeziehungen, Kultur, Resilienz und Zukunftsfähigkeit.

Und er sorgt gleichzeitig dafür, dass die Käuferseite tragfähige, fundierte Entscheidungen treffen kann ohne die emotionale Lage der Verkäuferseite zu ignorieren.


 

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